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Juist ist die schönste Insel Norddeutschlands – das entschieden 2011 die N3-Zuschauer. Damit zog die Nordseeinsel locker an allen anderen vorbei. Was macht Juist so zauberhaft? 17 Kilometer Traumstrand und abgasfreie Luft, von der man auf dem Festland nur träumen kann. Eine Welt ohne Autos, dafür mit Pferden und Kutschen. Das Meer ist immer ganz nah, so dass man es schmecken, riechen und hören kann. Überall auf der Insel lassen sich wunderbare Sonnenuntergänge genießen, z. B. auf einer unserer Aussichtsplattformen an der Strandpromenade oder in den Strandbars. So entwickelt sich das einzigartige "juistelige" Gefühl. Ein Gefühl, das süchtig macht...
Den Begriff Töwerland haben wir uns nicht ausgedacht. Er stammt aus einem alten Seemannslied. Dort heißt es:
"Wangerooge de Schone, Spiekeroog de Groene, Langeoog dat Botterfatt, Baltrum nöm wi Sandstadt, Nordernee dat Roverland, Juist dat is dad Töwerland - de Börk'mers melken Kohjen un bruuken Schiet to Brand."
Juist ist die tideabhängigste Insel aller Ostfriesischen Inseln. Rund zwei Stunden vor und nach dem höchsten Wasserstand können die Fähren den Juister Hafen erreichen. Dann ist hier richtig was los. Mit der Tideabhängigkeit erzielen wir eine natürliche Besucherlenkung, denn das Töwerland besuchen im Jahr nur circa 25.000 Tagesgäste. Das ist sehr wenig. So können wir Ihnen Ruhe garantieren und uns besser um die wenigen Tagesgäste kümmern.
Die Nordseeinsel Juist ist ein "schmales Handtuch". 17 Kilometer lang und nur 500 Meter breit. Bei Sturmfluten kann es vorkommen, dass die schmalste Stelle nur noch 100 Meter breit ist. Das Meer können Sie auf Juist an jedem Ort schmecken, riechen und hören.
In Ostfriesland und damit auch auf Juist gehört das Osterfeuer seit langer Zeit zur Tradition. Seit 1559 ist das Osterfeuer als Volksbrauch bekannt. Der Ursprung liegt wahrscheinlich schon in der vorchristlichen Zeit.
Das Osterfeuer wird auf Juist traditionell am Samstag vor Ostern am Memmertfeuer und an der Domäne Loog entzündet. Bereits lange vorher wird mit dem Sammeln des Brandguts begonnen. Sowohl im Ort als auch im Loog wird eine Puppe aus Stroh oben auf dem Feuerhaufen angebracht und verbrannt. Dieser Brauch stammt aus alten Zeiten und dient dazu, den Winter zu vertreiben. Vermutlich glaubte man, dass der Schein des Feuers eine reinigende Wirkung hat und die keimende Saat vor bösen Geistern beschützt wird. Osterfeuer galten auch als Kult zur Sicherung der Fruchtbarkeit, des Wachstums und der Ernte, wobei die Asche verteilt wurde.
Am Ostersamstag treffen sich Gäste und Insulaner um gemeinsam das Brauchtum des Osterfeuers zu feiern. Im Loog und im Ort gibt es Bier, Glühwein und Softgetränke. Natürlich wird auch gegrillt. Am Memmertfeuer haben Sie noch die Möglichkeit, den Leuchtturm kostenfrei zu besteigen. Für die Kinder gibt es ein Osterei.
Am Abend des 30. April werden auf Juist die Maibäume aufgestellt. Der größte Maibaum wird in jedem Jahr von einem anderen Juister Verein auf dem Kurplatz aufgestellt und bewacht.
Gegen 18.00 Uhr versammeln sich die Kindergartenkinder mit ihren Maistöcken, die Trachtengruppe und der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr am Ortsrand neben dem Deichhotel Rose (ehemals das Hotel Westend). Von dort startet die "Prozession" zum Kurplatz. Vorneweg eine wunderschön geschmückte Kutsche, auf der die Maikönigin mit ihrem "Gefolge" sitzt. Diese ehrenvolle Aufgabe übernimmt immer das älteste Mädchen des Kindergartens.
Auf dem Kurplatz wird unter Bratwurstduft und Bierglas-geklimper der große Maibaum aufgestellt, es werden Mailieder gesungen, die Trachtengruppe und die Kindergartenkinder tanzen um den Baum.
Der mit knisternden Bändern geschmückte Maibaum muss die ganze Nacht bewacht werden. Immer mindestens eine Hand eines Juisters muss am Baum sein – sonst könnte eine "verfeindete" Gemeinde diesen klauen. Dies muss verhindert werden.
Am 1. Mai findet eine Maifeier im Loog statt. Diese wird von der Loogster Interessengemeinschaft organisiert und ist in der Zwischenzeit zur Tradition geworden. Gäste und Einheimische treffen sich bei Maibowle, Bier und alkoholfreien Getränken sowie Bratwurst, Garnelen und anderem Grillgut. Am Nachmittag gibt es Tee und Kaffee sowie selbstgebackenen Kuchen. Für das maikulturelle Angebot sorgen die Trachtengruppe des Heimatvereins und der Shanty-Chor. Für weitere kleine Überraschungen ist die Interessengemeinschaft Loog immer gut.
Am Vormittag des 6. Dezember fährt der Nikolaus mit der Pferdekutsche vom Kindergarten und von der Schule zum Rathaus. Dort wird er vom Bürgermeister empfangen, der Verbesserungsvorschläge vom Nikolaus bekommt. Weiter geht es zum Nationalpark-Haus, wo sich alle versammeln. Die Kindergarten- und Schulkinder tragen ihre Gedichte und Lieder vor. Zum Schluss gibt es für alle Kinder einen traditionellen Stutenkerl.
auf Juist am Nationalpark-Haus
auf Juist am Rathaus
mit Kindern auf Juist
Juist hat eine interessante und spannende Geschichte hinter sich.
Im Folgenden finden Sie in einer Übersicht die wichtigsten historischen Daten
bis zum Jahr 1999 und ab dem Jahr 2000.
Ende der letzten Eiszeit. Die Küstenlinie erstreckt sich von Mittelengland bis Jütland. In der heutigen südlichen Nordsee ist diluviale Landschaft.
Der Römer Plinius erwähnt im Bereich der heutigen Inseln Borkum, Juist und Norderney eine große Insel, die er Burchana nennt.
Die Kette der ost- und westfriesischen Inseln ist entstanden.
Die See dringt erneut nach Süden vor. Schwere Fluten bedrängen die Küste. Beginn des Deichbaus.
Die 1. Marcellus-Flut, genannt "Die große Manndränke", schafft tiefe Einbrüche in die Küstenlandschaft.
Juist wird erstmalig urkundlich erwähnt.
Urkundlicher Bericht über wilde Pferde. Kaninchen werden mit Frettchen gefangen.
Urkundlicher Bericht über Pferdezucht des Grafen von Ostfriesland auf Juist. Heu wird von der Insel Bant (Rest einer kleinen Marscheninsel südlich des heutigen Loog gelegen) geholt.
Älteste Beschreibung von Juist durch den Schiffer Albert Haeyen: "Juist liegt östlich von Borkum. Juist ist an seinen niedrigen Dünen zu erkennen. Die Kirche steht in der Mitte des Eilandes". Baudatum unbekannt.
Lucas Waghenaer schreibt über Juist: "Der Turm steht am Ende des Gotteshauses, er läuft in einer Spitze aus."
Folgende Inselvögte sind auf Juist tätig: J. Stracke, Evert van Pylsum, Johann Styttert, Lammert Johanns, Hinrich Luiken, Hayken Suhr, Arendt Futterknecht, Henrich Jurriens, Johann Hehrichs, Joris Janssen
Auf Juist sind: 22 Haushaltungen, 14 Pferde, 72 Kühe, 50 Ochsen, 35 Enten, 10 Füllen, 176 Schafe, 187 Lämmer, Vieh- und Landwirtschaft, daneben reiche Strandbeute.
Die Petriflut zerstört Weide- und Ackerland sowie viele Häuser. Die älteste Dorflage ist in Gefahr. Kirche und Turm sind bedroht.
Eine zweite kleine Kirche wird südöstlich von der ersten gebaut. Der hohe Turm der alten Kirche stürzt ein.
Das Meer dringt weiter nach Süden vor, die Häuser auf Juist müssen verlegt werden.
Das Weideland zwischen Hauptdünen und Strand ist völlig verschwunden, Sandstäuben, Verwehungen nach Süden, der Heller wird immer kleiner.
Eine Sturmflut zerstört die zweite Kirche. Es wird angeordnet, daß nun zwei kleine Kirchen gebaut werden. Die Juister trennen sich und gründen zwei Dörfer: Billdorf und Loogdorf.
Die "Weihnachtsflut". Das Billdorf wird schwer beschädigt und nicht wieder aufgebaut. 28 Menschen finden den Tod.
Aus den Resten der Billkirche wird im Loog ein neues Pfarrhaus gebaut. Die ersten Siedlungen im Dellert entstehen.
Die See droht weiter. Die Juister suchen für ihre Toten einen Friedhof und bestatten den ersten Toten auf dem heutigen Friedhof bei der Kirche.
Die Umsiedlung schreitet weiter fort. Im Westdorf, dem jetzigen Loog, ist die Hauptschule; aber im Ostdorf (heutiger Ort) wird eine Nebenschule gebaut.
Die fünfte evangelische Inselkirche wird gebaut und zu Weihnachten von Pastor Janus eingeweiht.
Pastor Janus macht eine Eingabe an den Landesherrn Friedrich den Großen und empfiehlt das Seebaden. Dies ist das älteste Dokument zur deutschen Seebädergeschichte. Der Wohlstand auf Juist ist im Abnehmen. Nur noch 14 Schiffe sind auf der Insel registriert. Weiden und Gärten versanden.
Professor Lichtenberg, Göttingen, beklagt das Fehlen von Seebädern in Deutschland und lobt solche Einrichtungen in England. Professor Hufeland, berühmter Arzt seiner Zeit, unterstützt den Seebädergedanken.
In Doberan/Heiligendamm an der Ostsee wird das erste deutsche Seebad gegründet.
Gründung des ersten Nordseebades auf Norderney, das 1800 seinen Betrieb aufnimmt.
Am Dienstag, den 25. Mai, sollen auf der Insel Juist 3214 Stück Cattun, die verwichenen Herbst daselbst aus dem gestrandeten Schiff "Mevrouw-Magdalena" geborgen wurden, öffentlich versteigert werden.
Im Frieden zu Tilsit kommt Juist zum französischen Königreich Holland.
Durch die Kontinentalsperre verliert Juist 12 Schiffe. Sie liegen in England und Frankreich fest oder sind sonst irgendwo arrestiert.
Am 10. November kommt französische Besatzung nach Juist. Es sind Holländer unter Führung französischer Offiziere. Die Kirche wird zur Festung ausgebaut. Pastor Leiner war 1809 ertrunken. Das Pfarrhaus steht leer und wird Unterkunft für Soldaten.
Fünf Juister werden zum Feldzug nach Russland eingezogen. Man hat nie wieder etwas von ihnen gehört.
Das Pfarrhaus brennt ab. Die Soldaten sollen ihre nasse Kleidung zu nahe am Ofen getrocknet haben. Ihre Habe ist mitverbrannt.
Die französische Besatzung verlässt die Insel.
Die Kirche ist wieder hergerichtet.
Nach 13-jähriger Vakanz kommt wieder ein Pfarrer auf die Insel. Ein Pfarrhaus wird angekauft. Es stand an der Stelle des heutigen Rathauses.
Die Insel wird von einer gewaltigen Sturmflut heimgesucht, 5 Häuser zerstört, Keller überflutet und Brunnen versalzen. In dieser Zeit herrscht viel Armut auf der Insel. Die Männer fahren auf fremden Schiffen. Die Frauen vollbringen mühsame Arbeiten, z. B. Muschelgraben im Watt für die Kalkmühlen in Norden und Esens (Schlickerei). Juist zählt 200 Seelen.
Die Schule steht in der Nähe des Strandes und versandet. Sie wird an die heutige Stelle Mittelstraße 3 verlegt (heute Dorfgemeinschaftshaus). Reste der alten Schule wurden beim Bau des Kurhauses gefunden, 8 -10 Meter unter den Dünen.
Vogt Meine kommt nach Juist.
Erste Gründung des Seebades Juist durch Vogt Meine mit wohlwollender Unterstützung des Amtsassessors Fastenau in Norden.
Die Insel Juist vergrößert sich im Osten durch langsame Zerstörung der zwischen Norderney und Juist liegenden kleinen Insel Buise ständig.
Das Seebad Juist wird wegen Wegbleibens der Gäste geschlossen.
Auf Juist wird von dem "Verein zur Rettung Schiffbrüchiger in Ostfriesland" eine Station errichtet.
Juist ist nach der Zeit im Königreich Hannover wieder preußisch geworden. Das Seebad wird wieder eröffnet. Langsame Zunahme der Gästezahl.
Der ostfriesische Verein geht über in die große Organisation "Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger". Bis 1868 wurden 19 Menschen von der Juister Station gerettet. Am 10. Februar 1866 glückte die Rettung von 15 Seeleuten des englischen Schiffs "Excelsior".
Beginn des Versandens der südlichen "Hammerbucht".
Die Kirche erhält ein Harmonium. J. P. Schmidt wird der erste "Badekommissar". Die erste Badeordnung wird durch Freiherr von Niebelschütz erlassen. Ein Warmbadehaus wird gebaut (heute ev. Gemeindehaus).
Bahnbau von Emden nach Norddeich.
Otto Leege kommt als Lehrer nach Juist. Die Oberpostdirektion beauftragt ihn gleichzeitig mit der Errichtung einer Telegrafenstation.
Leege beginnt seine botanischen und ornithologischen Forschungsarbeiten.
700 Badegäste auf Juist.
Juist erhält in Sanitätsrat Dr. Enno Arends seinen ersten ständigen Arzt. Er und Leege befreunden sich und arbeiten gemeinsam an naturwissenschaftlichen Themen. Bahnbau Norden-Norddeich.
Bau der Mole Norddeich.
Erste Landungsbrücke Juist wird gebaut mit 800 m Steg bis zum Dellert. Der erste Dampfer "Ostfriesland", der schon seit 1888 fährt und ausgebootet wurde, legt an dieser Brücke an. Eine Kirchenorgel wird von der reformierten Gemeinde in Loga gekauft.
Der Landungssteg wird bis in das Dorf gebaut. Der Bahnhof liegt damals bei dem heutigen Geschäft Schmidt am Kurplatz.
Einrichtung der Pferdebahn. Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. Die Kirche wird um den Altarraum erweitert und erhält einen Dachreiter. Bau des Kurhauses und anderer Hotels.
Die erste Benzollokomotive fährt vom Ort bis zur Landungsbrücke. Sie bekam den Namen "Riklef". Eine neue Warmbadeanstalt wird errichtet.
In diesem Jahr hat Juist eine Besucherzahl von 4534, davon 3451 Kurgäste und 1083 "Passanten". Weitere Hotelbauten.
Juist bekommt zum ersten Mal einen hauptamtlichen Bürgermeister und Kurdirektor. Es ist der Leutnant a. D. Moeger. Der Raddampfer "Juist" wird in Dienst gestellt.
Anlegen der "Goldfischteiche" durch den Verschönerungsverein Juist auf Initiative von Otto Leege.
Die Kirche bekommt eine neue Holzdecke. Der Altar wird umgebaut und die Kanzel wird an der Südseite aufgestellt.
Eine sehr hohe Sturmflut: Das Wasser steht bis zum Haus Aden (heute Reisebüro Kiesendahl). In der Kirche steht es bis vor die Altarstufen.
Major Hugo Droste wird Bürgermeister und Kurdirektor.
Juist erhält eine Wasserleitung. In der Mittelstraße wird eine neue Lehrerwohnung gebaut.
Die Kirche erhält eine Turm mit Turmuhr und Glocken. Der Turm ist bis zur Spitze 21 Meter hoch.
Die katholische Kirche wird erbaut.
Eine Schifffahrtslinie von Emden nach Juist wird eingerichtet.
Ein Vermerk im Inselprospekt sagt: "Fast alle Häuser sind an das Juister Elektrizitätswerk angeschlossen. Ein Kilowatt kostet 0,90 M".
Bau der Strandmauer, da die Nordsee die Randdünen bedroht.
In dem kalten Winter hat Juist erstmalig eine Verbindung zum Festland durch die Luft. Ein Luftschiff, "Zeppelin 16", landet am Kalfamer.
Bau des Süddeiches. Er reicht vom heutigen "Inselhospiz" am Bahnhof vorbei bis etwa "Hotel Westend".
Herr Lembruch wird Bürgermeister und Kurdirektor.
Auf Juist besteht eine "Biologische Schulstation" unter Leitung von stud. phil. et rer. nat. Kurt Mosbach.
Martin Luserke gründet im Loog die reformpädagogische "Schule am Meer". 1931 baut die Schule als einziges Gymnasium in Deutschland eine eigene Theaterhalle. Hier sollen auch Spielleiter für das Laienspiel ausgebildet werden. Die Schule am Meer muss 1934 ihren Betrieb aus wirtschaftlichen und politischen Gründen einstellen.
Rittmeister a. D. Böckler wird Bürgermeister und Kurdirektor. Juist wird durch ein Seekabel von Norderney an die Stromversorgung AG Oldenburg-Ostfriesland angeschlossen. Sieben Jahre später wird ein zweites Kabel von Norddeich nach Juist verlegt.
Auf Initiative von Otto Leege beginnt die Wasserbauverwaltung Norden westlich der Hammerbucht mit der Anpflanzung von mehr als 50.000 Bäumen. Daraus entsteht das heutige Naturschutzgebiet.
Herr Max Janssen wird Bürgermeister und Kurdirektor. Das neue ev. Pfarrhaus und der Wasserturm werden gebaut.
Der nördliche Deich vor der Hammerbucht wird gebaut. Während der Bauzeit durchbricht eine Sturmflut den Wall. Der Hammersee entsteht.
Im Naturschutzgebiet werden erstmalig 5 Rehe ausgesetzt.
Einer der kältesten und längsten Winter trifft die Insel. Juist wird durch Abwurf aus Flugzeugen versorgt. Kleine Flugzeuge landen am Nordstrand. Verschiedene Male wird der Marsch über das Eis gewagt. Das Watt ist so fest zugefroren, dass Autos die Fahrt über das Eis nach Juist wagen.
Rathaus und Post werden gebaut. Der jetzige Kurplatz wird hergerichtet.
Durch die Wirtschaftskrise geht die Gästezahl stark zurück. Der Gemeinderat plant den Bau eines Flugplatzes am Kalfamer. Die Bauarbeiten, die durch Freiwillige vom Kyffhäuserbund geleistet werden, enden 1934 mit der Einweihung des neuen Verkehrsträgers für die Insel.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland wird Herr Gerhard Mehrens Bürgermeister und Kurdirektor. Willy Troltenier kommt als Lehrer nach Juist.
16 Siedlungshäuser werden gebaut. Damit kann die größte Wohnungsnot behoben werden.
Otto Leege wird zum Ehrendoktor der Philosophie der Universtität Göttingen ernannt. 1942 wird er mit der Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet. Fritz Hafner, Kunsterzieher der ehemaligen Schule am Meer, richtet mit der Lehrmittelsammlung und in den Räumen der Schule ein kleines Museum ein.
Ein neues Bahnhofsgebäude wird errichtet, dazu ein geräumiger Güterschuppen. Ein neuer kommunaler Friedhof mit einer Friedhofskapelle wird im Ostdorf errichtet. Am 18. Oktober, am 27. Oktober und am 1. Dezember wird Juist von schweren Sturmfluten heimgesucht.
Am 11. Februar läuft am Strand der französische Dampfer "Baoule" auf. Er wurde geleichtert und kam am 3. März bei einem hohen Wasserstand mit Schlepperhilfe wieder frei.
In der ehemaligen "Schule am Meer" wird ein "Aufbaulehrgang" eingerichtet, in dem Volks- und Mittelschüler die Hochschulreife für Lehrerbildung erlangen sollen. Der Juister Heimatverein wird gegründet. Das Dortmunder Seeferienheim geht in den Besitz des Jugendherbergsvereins über.
Das Kriegsgeschehen lähmt den Kurbetrieb erheblich. An verschiedenen Stellen der Insel entstehen Geschützstellungen. Bombenabwürfe richten an einigen Häusern beträchtlichen Schaden an.
Am 11. Mai werden die nationalsozialistischen Straßenschilder abgenommen und die aufbewahrten, früheren wieder angebracht. Am 03. Oktober beginnt der Unterricht in der Schule wieder. 2 Lehrkräfte, 2 Klassenräume und 260 Schulkinder (überwiegend Flüchtlingskinder).
Herr Wilhelm Bracht, der auch während des Krieges Bürgermeister war, führt wieder die Geschäfte der Gemeinde. Am 28. Mai wird Juist für den Badebetrieb wieder freigegeben. Am 15. September ist die erste Gemeinderatswahl. Herr Paul Braunsdorf wird Bürgermeister. Am 1. Dezember werden auf Juist 1509 Personen gezählt, davon: 838 Einheimische, 81 Evakuierte, 590 Flüchtlinge.
Ein sehr kalter Winter bringt für Juist große Not. Es gibt wenig zum Leben und nichts zum Heizen. 6 - 8 Meter hohe Eisbarrieren liegen im Watt und am Strand. Am 17. März zerstört ein starker Weststurm die Landungsbrücke sowie die gesamte Gleisanlage durch das in Bewegung gesetzte Eis. Am 16. April beginnt die Hoover-Schulspeisung auf Juist. Am 21. Juli ist ein behelfsmäßiger Landungssteg fertiggestellt. Am 19. Dezember wird an Stelle des verstorbenen Gemeindedirektors Hubert Meier, Herr Paul Kind als Gemeinde- und Kurdirektor gewählt.
Die Währungsumstellung hat sich nach dem 20. Juni positiv auf das Juister Wirtschaftsleben ausgewirkt.
Im Mai wird die neue Landungsbrücke eingeweiht. Die Strandpromenade wird von der heutigen Strandhalle bis zum Rettungsweg (Tennisplätze) verlängert.
Zu Pfingsten starten Bremer Segelflieger zum ersten Mal nach dem Krieg auf dem Juister Flugplatz, der am 14. Juli als einer der ersten in Deutschland eine Wiederzulassung erhält. Am 19. Juli Grundsteinlegung für die neue Schule, am 11. Oktober Richtfest. Bernhard Wilken wird zum Bürgermeister gewählt.
Am 09. April Einweihung der Schule. Gemeinde- und Kurdirektor Herr Kind verlässt Juist, er wird als Regierungsrat nach Aurich berufen. Im Dezember wird Herr Dr. Hans Wiers zum Bürgermeister gewählt. Für Herrn Kind wird Herr Dr. Pätzold zum Gemeinde- und Kurdirektor gewählt. Er verlässt die Insel wieder im Herbst 1954. Am Flugplatz gründet Herr Jan Eilers eine Segelflugschule. 1955 muss sie den Betrieb wieder einstellen.
Am 22. und 23. Dezember geht eine gewaltige Sturmflut über Juist.
Für die Zeit vom 01. April bis 31. Juli ist Herr Stadtoberinspektor Kruse Kurdirektor auf Juist. Die Ev. Kirche wird mit einer Klinkerwand ummauert und passt sich damit dem Ortsbild an. Der Heimatverein wird durch die Initiative von Herrn Arend Lang zu neuer Tätigkeit aufgerufen. Das Hauptgebäude der Jugendherberge wird errichtet.
Wieder überzieht ein strenger Winter die Insel. Im Februar übernimmt Herr Rico Rychlik das Amt des Gemeinde- und Kurdirektors. Im Oktober wird Herr Gerhard Mehrens zum Bürgermeister gewählt. Am Flugplatz beginnt die "Gesellschaft zur Förderung des Segelfluges" mit der Errichtung neuer Gebäude. Am 14. April startet der "Segelflughorst Juist" unter Leitung von Herrn Hans Kolde ein außergewöhnliches pädagogisches Experiment, das Juist bald in der gesamten Bundesrepublik bekannt macht. Bei Umbauarbeiten an der Ev. Kirche werden die Schießscharten aus der "Franzosenzeit" wiederentdeckt.
Die Station "Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger" wird aufgehoben.
Die Kirche erhält drei neue Glocken. Die Zahl der Kurgäste übersteigt erstmalig 40.000. Beginn des Straßenbaues zwischen Flugplatz und Ort. Das Bauwerk wird 1962 abgeschlossen.
Am 08. Juli wird die Kurhalle eingeweiht.
Am 16./17. Februar bricht die höchste Sturmflut seit 1825 über die Nordsee herein. Juist kam außer großen Verlusten an den Norddünen und Überschwemmungen im Dellert, Loog und besonders am Flugplatz glimpflich davon.
Ein sehr langer und kalter Winter. Juist wird durch den Einsatz von Hubschraubern und dem neu gegründeten Luftfahrtunternehmen OLT/Emden gut versorgt.
Die fünfte Inselkirche fällt durch Menschenhand gegen den Willen des größten Teils der Juister Bevölkerung dem Abbruch zum Opfer.
Am 12. Juli wird der erste Gottesdienst in der sechsten Kirche gehalten.
Gemeinde- und Kurdirektor Rychlik verlässt die Insel. Der Segelflughorst Juist wird umbenannt in "Jugendbildungsstätte Theodor Wuppermann e.V. Juist".
Die neue Kirche erhält den freistehenden Turm. Herr Emil Visser wird Gemeinde- und Kurdirektor.
In Norddeich wird ein Flugplatz angelegt.
Das evangelische Gemeindezentrum wird ausgebaut. Der Flugplatz erhält einen Schutzdeich.
Einweihung des Meerwasser-Wellen-Hallenschwimmbades. Die Reederei AG Norden-Frisia gründet das Luftfahrtunternehmen Frisia-Luftverkehr und bestreitet fortan den Flugverkehr zwischen Juist und Norddeich.
Die Post bekommt ein elektrisch betriebenes Zustellauto.
Gründung der Bürgerinitiative "Interessengemeinschaft Loog"
Der Flugplatz erhält eine befestigte Startbahn von 700 x 15 m und eine Rollbahn von 700 x 8 m aus Betonstein-Verbundpflaster. Der gepflasterte Fußweg zur Bill wird angelegt. Juist erhält Erdgasanschluss.
1. Bauabschnitt für ein zentrales Betriebsgebäude am Flugplatz. Neubau des Wasser-Aufbereitungswerks.
2. Bauabschnitt für ein Betriebsgebäude mit Tower am Flugplatz.
Vom 2. - 3. Januar erlebt Juist die schwerste Sturmflut seit 1962. Beginn der Dünenabbrüche an der Bill. Erweiterung des Feuerwehrhauses in der Mittelstraße.
Bau der Kläranlage südlich des Hammersees. Abriss der alten Kurhalle und Neubau des "Haus des Kurgastes". Einrichtung des "Haus des Gastes" im Loog. Einrichtung des Kindergartens "Schwalbennest" im Loog. Bau des Flughafenrestaurants.
Wiedereröffnung des renovierten Kurhauses. Einweihung des Flugplatzrestaurants unter Mitwirkung der "Hannover-Messe-Betriebs GmbH", die für einen Sommer die Gastronomie übernimmt.
Neubau des Deiches vom Ostdorf bis zur Billstraße. Der Deich erhält eine Fußgängerpromenade. Verlegung des Yachthafens des SK Juist. Dr. Wiers erhält für seine ehrenamtlichen Leistungen als Kommunalpolitiker das Bundesverdienstkreuz.
200-jähriges Kirchenjubiläum mit einem beeindruckenden Vortrag von Dr. Arend Lang. Bau einer 400 m langen Uferrandsicherung vor dem Flugplatz.
Abriss des alten Wasserwerkes. Bau der Tennishalle. Beginn des Hafenbaus. Beschluss des Gemeinderats zum Erhalt der alten Insulanerhäuser am Janusplatz.
Der Heimatverein erweckt seine Volkstanz- und Trachtengruppe zu neuem Leben. Der Leiter des Küstenmuseums, Dr. Arend Lang, stirbt. Die Jugendbildungsstätte Theodor Wuppermann e. V. übernimmt die Patenschaft, Hans Kolde die Leitung. Am Flugplatz wird ein neues Wirtschaftsgebäude errichtet. Herr Johann Wübben wird Bürgermeister von Juist.
Die Juister nehmen Abschied von ihrer Inselbahn. Am 10. März ist die letzte Fahrt. Der Schiffsverkehr läuft über die provisorische "Notversorgungsanlage" im neuen Hafen. Das Hafenbetriebsgebäude wird errichtet. Schwere Dünenabbrüche an der Bill durch mehrere Sturmfluten. Der Anleger wird abgebrochen.
Der Juister Shanty-Chor wird gegründet. Hans Kolde erhält als 2. Juister Bürger das Bundesverdienstkreuz. Das Haus Eckart wird zum Altenwohnheim umgebaut. An der Bill strandet der Fischtrawler "St. Padarn". Er wird im Dezember wieder freigespült. Die blaue Güterhalle wird gebaut.
Im Hafenbereich entsteht die Müllpressanlage. Die alte Deponie im Ostheller wird stillgelegt. Die Flugplatzstraße wird auf 6 m verbreitert. Der Juister Heimatverein renoviert das alte Insulanerhaus "Siebje" in der Friesenstraße. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger richtet auf Juist erneut eine Station ein.
Die Nationalparkverordnung tritt in Kraft. Im Güterschuppen des alten Bahnhofs wird ein Nationalparkhaus errichtet. Die inhaltliche Gestaltung übernimmt die Jugendbildungsstätte. Hans Kolde wird für seine Verdienste um die Kulturarbeit in Ostfriesland mit dem Upstalsboomtaler der Ostfriesischen Landschaft ausgezeichnet.
Im Küstenmuseum wird durch einen Anbau eine Kunstgalerie errichtet. Der Eiswinter am Jahresbeginn unterbricht die Schifffahrt für 31 Tage.
Herr Emil Visser wird nach 21 erfolgreichen Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet. Herr Wilfried Cornelißen wird zum Gemeinde- und Kurdirektor auf Juist gewählt. Am 31. Mai wird die neue Hubbrücke im Hafen in Betrieb genommen.
Die Volkszählung ergibt, dass Juist statt der vermuteten 2.150 nur 1.500 Einwohner hat. Der Gemeinderat wird verkleinert, es verringert sich die sog. Bedarfszuweisung aus öffentlichen Mitteln. Das "Alte Warmbad" und das historische "Haus Breeden" in der Friesenstraße können vor dem Abriss bewahrt und saniert werden. Das Hotel "Fresena" wird abgebrochen. An seine Stelle tritt der Neubau "Apparthotel Strandburg". Das Hallenbad und die Kurmittelabteilung werden erweitert.
Eine schwere Sturmflut mit einer Wasserhöhe von 3,30 m über MTHw geht am 16. Februar über die Insel. Weitere Dünenabbrüche an der Bill. Juist feiert das 150-jährige Jubiläum des Seebades. Der Inselpartnerschaftsvertrag zwischen Hiddensee und Juist wird am 20. November unterzeichnet. Baubeginn für die Erneuerung der Start- und Landebahn des Flugplatzes.
Ostwind und Eis blockieren den Schiffsverkehr vom 03. - 17. Februar. 2.906 Personen, 45.000 kg Fracht und 8.200 kg Post werden trotz der Baumaßnahme über den Flugplatz transportiert. Am 02. Mai wird die neue Startbahn 700 x 20 m eingeweiht. Das Land Niedersachsen leistet hierfür einen Zuschuss von 1,2 Mio. DM.
Im Hafengelände wird durch Initiative des Heimatvereins, des SK Juist und der NOPONIRE-AG ein Leuchtturm errichtet, der das alte Memmert-Leuchtfeuer trägt, das 1986 stillgelegt wurde. Am Flugplatz Norddeich entsteht ein neues Betriebsgebäude. Die Norddeicher Start- und Landebahn wird auf 720 x 20 m erweitert. Die Jugendbildungsstätte leistet Hilfe beim Ausbau des Inselmuseums Hiddensee und bildet Jugendgruppenleiter aus.
Ostwind und Eis legen die Schifffahrt lahm. Ca. 3.500 Weihnachts- und Neujahrsgäste müssen vom 02. bis 08. Januar per Lufttaxi zum Festland transportiert werden.
Herr Udo Gesang wird Gemeinde- und Kurdirektor auf Juist. Am 28. Januar richtet eine schwere Sturmflut weitere Schäden an den Billdünen an. Das Seezeichen verschwindet. Eine Delegation von 25 Hiddenseern besucht Juist. Im Sommer beginnt der Einbau von 170.000 cbm Sand in die beschädigten Billdünen.
Eine Serie schwerer Sturmfluten eröffnet das Jahr. Am 14. Juli zieht ein Unwetter über die Insel. 100 Liter Niederschlag/qm in 80 Minuten setzen große Teile des Ortes unter Wasser und richten schwere Schäden an. Bürgermeister Johann Wübben erhält für seine ehrenamtlichen kommunalpolitischen Leistungen das Bundesverdienstkreuz.
Wieder blockiert ein strenger Winter die Schifffahrt. Vom 1. Januar bis 18. Februar werden 13.100 Personen, 177.750 kg Fracht und 26.100 kg Post über den Luftweg transportiert. Nach 40 erfolgreichen Dienstjahren wird Hans Kolde in den Ruhestand verabschiedet. Er erhält die Ehrenbürgerschaft der Inseln Juist und Hiddensee. Sein Nachfolger wird Herr Bernt Wellhausen.
Im Rahmen des Eisnotdienstes vom 1. bis 16. Januar werden über den Luftweg 5.692 Personen, 11.816 kg Fracht sowie 8.651 kg Post befördert. 52 Hiddenseer besuchen Juist anläßlich einer Partnerschaftswoche.
Das "Historische Kurhaus" wird mit großem finanziellen Aufwand grunderneuert. Die gläserne Kuppel bildet zukünftig neben Wasserturm und Leuchtturm ein neues Juister Wahrzeichen. Das Hotel "Juister Hof" wird an alter Stelle neu errichtet. Durch Initiative des Vereins "Kinner un Lü" wird im Zwischendeichgelände ein Kinderspielplatz gebaut.
Östlich des Flugplatzes entstehen neue Uferrandsicherungen aus Steinschüttung. Rege Bautätigkeit im Ostdorf. Neue Straßen werden angelegt. Die Erneuerung der Kanalisation (Trennung von Klär- und Regenwasser) wird fortgesetzt. 1. Bauabschnitt der Strandstraßen-Erneuerung vom Rathaus bis zur Gräfin Theda-Straße.
Herr Karl-Josef Wederhake wird bis zum 9. September 2001 zum Gemeinde- und Kurdirektor gewählt.
Dr. Otto Leege kam 1882 als junger Lehrer nach Juist. Da er nur 8 Schüler zu unterrichten hatte, blieb ihm nicht nur Zeit, den Telegrafendienst auf Juist zu versehen und die Kirchenorgel zu spielen, sondern sich auch seinen naturkundlichen Studien zu widmen. Bereits 1889 erschienen erste Publikationen beim naturwissenschaftlichen Verein Bremen. Parallel liefen seine Memmert-Erkundungen und erste Anpflanzungen von Strandhafer, die dann zum Entstehen einer neuen Insel als Reservat für Seevögel führte. Leege trägt den Namen "Vater des Memmert" zu Recht. Sein Ruf als Naturwissenschaftler drang bald weit über die regionalen Grenzen hinaus und brachte ihm neben der Promotion zum Dr. phil. h.c. der Universität Göttingen und der Verleihung des Comturkreuzes zum Zivil-Verdienstorden durch den Zar von Bulgarien viele hochkarätige Ehrungen von verschiedenen wissenschaftlichen Gesellschaften ein. Leege lebte bis 1924 ständig, danach sporadisch auf Juist. 1926 wurde er zum Naturschutzkommissar für den Regierungsbezirk Aurich ernannt. Leege starb 90-jährig in Norden, dort liegt er auch begraben...
Janus wirkte von 1772 bis 1789 als Pastor auf Juist. Er war ein sehr weitsichtiger, kluger Mann, der sich schon frühzeitig Gedanken über die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Insulaner machte. 1783 schrieb er seinem Landesherrn König Friedrich II. von Preußen einen Brief, in dem er die Einrichtung eines Seebades auf Juist vorschlug. Dies ist das älteste Dokument zur deutschen Seebädergeschichte. Seinem Einsatz ist es ebenfalls zu verdanken, dass 1779 Geld für den Bau der fünften Inselkirche zur Verfügung gestellt wurde. Ihm zu Ehren erhielt die zentrale Grünanlage im Ort den Namen Janusplatz.
Martin Luserke war einer der bedeutenden Reformpädagogen am Beginn des 20. Jahrhunderts. Zusammen mit Dr. Gustav Wyneken und Paul Geheeb war er einer der charismatischen Lehrer der Freien Schulgemeinde Wickersdorf/Thüringen. Dort machte er sich besonders als Theater- und Musikpädagoge einen Namen. 1925 löste sich Luserke zusammen mit einigen Kollegen aus dem Wickersdorfer Verband und zog nach Juist, um dort die Schule am Meer zu gründen, die bald einen weit über die regionalen Grenzen hinaus reichenden Ruf gewann. Als einziges deutsches Gymnasium baute die Schule um 1930 ein eigenes Theater, um selbst geschriebene und vertonte Stücke in der Spieltradition Shakespeare ́s aufführen zu können. Aus Luserkes Feder stammen viele Publikationen zum Laientheater, zur Musik und zu allgemeinen reformpädagogischen Themen. Aus wirtschaftlichen und politischen Gründen musste die Schule am Meer 1934 ihren Betrieb einstellen. Luserke verließ die Insel, kaufte sich eine holländische Tjalk und richtete diese als schwimmende Dichterwerkstatt ein. Bis 1939 befuhr er zusammen mit seinem Sohn die Nord- und Ostsee. In dieser Zeit entstanden so berühmt gewordene Romane wie "Hasko" oder "Obadjah und die "ZK 14". Nach dem Krieg erhielt Luserke mehrere theaterpädagogische Lehraufträge, z. B. in Meldorf und Bündheim. Er starb 1968 und fand seine letzte Ruhestätte neben seiner Frau auf dem Friedhof in Hage, Ostfriesland.
Hafner studierte an der Stuttgarter Kunstakademie, bevor er in der Freien Schulgemeinde Wickersdorf in Thüringen seine erste Anstellung als Kunsterzieher fand. 1925 zog er zusammen mit Martin Luserke und einigen anderen Kollegen auf die Nordseeinsel Juist, um dort die Schule am Meer zu gründen, in der er bis zu deren Schließung 1934 ebenfalls als Kunsterzieher tätig war. Neben seiner pädagogischen Tätigkeit widmete er sich dem freien Malen, wobei sein bevorzugtes Gebiet die Darstellung von Pflanzen in meisterhafter Aquarell-Technik war. 1934 schuf Hafner mit Exponaten aus der ehemaligen Lehrmittelsammlung der Schule am Meer auf Juist ein kleines Heimatmuseum, das er bis 1953 leitete. Sein Lebenswerk wurde 1947 mit der Verleihung des Indigenats durch die Ostfriesische Landschaft ausgezeichnet. Er starb 1964 auf Juist und liegt dort auf dem Dünenfriedhof begraben. Sein hinterlassenes malerisches Werk steht der Inselgemeinde Juist für Ausstellungen zur Verfügung.
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