Was für ein Glück, dass wir auf Juist von manchen Dingen immer genug haben – zum Beispiel frische Luft und eine steife Brise. So können die Deich-Gespräche auch jetzt stattfinden. Bei strahlendem Sonnenschein durfte ich die Künstlerin Heike Denny kennenlernen.
Ihre Bilder könnt ihr jetzt im Haus des Kurgastes bewundern. Aber nicht nur ihre Ölbilder verbinden Heike mit Juist. Nein, sie hat auch das Kinderbuch über die Inselbahn von Frauke Rose illustriert.

Dabei war gar nicht abzusehen, dass Heike einmal freie Künstlerin werden würde. Doch ihr Mut, sich 20014 beruflich neu aufzustellen und Malerei zu studieren, zahlte sich aus. Dabei hatte Heike anfangs große Zweifel, ob sie irgendwann von ihrer Kunst leben kann. Aber sie brannte und brennt so sehr für ihren neuen Weg, dass sie bereits während des Studiums erste Erfolge feiern durfte.
Was ausgerechnet Juist so spannend für ihre Kunst macht? Das erzählt euch Heike am besten selbst:
Für mich hat die Insel unglaublich viele Farben zu bieten. Der Strand schaut an keinem Tag gleich aus: Ob Flut oder Ebbe, Wind oder Windstille, Sonne oder Regen, Wolken oder endloses Blau – von einem Moment zum Anderen wird die Szenerie in andere Farben getaucht und das Auge kann sich nie sattsehen an Schattierungen und Farben des Meeres, des Strandes, der Dünen und des Himmels…
Für mich ist es einfach ein schönes Gefühl ein Stück „schöne Erinnerung“, „gutes Gefühl“, „farbenfrohe Heiterkeit“ und vielleicht auch gerade aktuell ein bisschen „Leichtigkeit“ zu verkaufen und den Menschen mit nach Hause zu geben, sodass zu Hause abgeschaltet und entspannt werden kann.

Wie würdest du Juist in einem Satz beschreiben?
Nach 1,5 Stunden Fährfahrt mitten im Zauber der kleinen Wattenmeer-Insel stehen und tief durchatmen können.
Welcher Anlass hat dich zum ersten Mal auf die Insel gebracht?
Silvester-Flucht 2008. Die Flucht vor der jährlichen Frage auf welcher Party wir ins neue Jahr reinfeiern, hat uns nach Juist entführt. Ein Angebot des Kurhauses erschien uns genau richtig, um nach einem anstrengenden Berufsjahr Ruhe zu finden und Nordseeluft zu schnuppern. Und damals haben wir uns direkt in die Insel verliebt.
Wie oft warst du schon auf der Insel?
Angefangen von einmal im Jahr vier Tage, waren wir irgendwann sowohl im Winter als auch an einem der Mai-Feiertage hier. Und irgendwann kam eine Woche im Sommer dazu. Mittlerweile sind wir mehrmals im Jahr zwischen drei Tagen und drei Wochen hier. Zum Glück lieben unsere zwei Kinder Juist genauso wie wir.
Was ist dein Lieblingsplatz auf der Insel und warum?
Sommer wie Winter ist es der Strand. Ob für einen langen Winterspaziergang bei dem der Wind dir den Kopf frei pustet oder aber um im Sommer bis zum Sonnenuntergang mit guten Freunden am Strandkorb zu sitzen und den Sonnenuntergang zu genießen.

Dein Lieblingsgeräusch auf Juist?
Der Mix aus Wind, Wellen und Möwengeschrei.
Was ist das schönste Mitbringsel von der Zauberinsel?
Entschleunigung und frische Luft im Herzen.
Was sollte man auf Juist nicht verpassen?
Sich in den Tag treiben zu lassen und versuchen nicht allzu viel zu planen, um wirklich in dem Moment zu leben und zu sehen was die Insel dir an Schönheit zu bieten hat.
Was schätzt du am meisten an den Insulanern?
Die Entschleunigung, die sie noch immer zu leben wissen und uns Gästen vorleben. Ich glaube, ich habe noch nie einen Insulaner gehetzt zum Hafen oder über die Wilhelmstraße rennen sehen. (Sie fahren ja auch immer Fahrrad ☺)
Deine schönste Begegnung auf der Insel?
Ehrlich gesagt gibt es nicht die eine schönste Begegnung. Es ist die Summe aus vielen inspirierenden und stimmungsvollen Begegnungen mit Freunden aus Düsseldorf, aber auch erst auf der Insel neu kennengelernten Menschen, die ich als schönste Begegnung zusammenfassen würde.
Was möchtest du noch auf Juist unternehmen/erleben?
Für dieses Jahr haben wir uns eine Wattwanderung mit Heino vorgenommen, die wir zu unserer Schande tatsächlich in all den Jahren noch nicht mit unseren Kindern unternommen haben.

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